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Pflegebedürftigkeit kommt oft unerwartet und viele Betroffene hätten nicht erwartet, dass es sie trifft. Sie zahlen jahrelang in die gesetzliche Pflegeversicherung ein und merken im Ernstfall, dass die Leistungen nicht ausreichen, um sich die professionelle Versorgung zu Hause oder im Pflegeheim zu leisten. Daher ist es wichtig frühzeitig über eine Pflegezusatzversicherung nachzudenken und diese abzuschließen, um auf das Alter oder einen Unfall bestens vorbereitet zu sein.
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Der Schutz der eigenen Immobilie für die Nachkommen ist für viele der Grund für den Abschluss einer Pflegezusatzversicherung, damit die eigene Pflegebedürftigkeit und ein damit verbundener teurer Heimaufenthalt nicht durch den Verkauf des eigenen Hauses finanziert werden muss.
Durch eine zusätzliche finanzielle Absicherung kann die Pflege in der eigenen Wohnumgebung länger sichergestellt werden und ein Altwerden in seinem Haus wird greifbarer. Ob sich eine Pflegezusatzversicherung lohnt, muss jeder für sich selbst ermittelt, aber die Vorteile überwiegen, wenn die Nachkommen nicht mit der finanziellen Versorgung allein gelassen werden sollen.
Die eigene Pflegebedürftigkeit kann durch einen Unfall schnell und unerwartet eintreten und durch die verbesserte Medizin ist eine hohe Lebenserwartung gegeben, die aber oft durch chronische Erkrankungen begleitet wird. Es entstehen schnell hohe Kosten für die Pflege, ob zu Hause oder durch professionelle Pflegekräfte. Durch die Feststellung der Pflegebedürftigkeit, anhand von fünf Pflegegraden, entscheidet sich die finanzielle Unterstützung durch die gesetzliche Pflegeversicherung.
Diese wird gestaffelt nach den Pflegegraden ausgezahlt und es wird unterschieden, ob der Pflegebedürftige von Laien oder professionellen Pflegekräften versorgt wird. In der Regel ist die gesetzliche Pflegeversicherung nicht ausreichend, daher wird schnell das eigene Vermögen oder sogar das Geld der eigenen Kinder, wenn diese ein Jahreseinkommen über 100.000 Euro haben, beansprucht. Um dies zu vermeiden, empfiehlt es sich eine Pflegezusatzversicherung abzuschließen.
Bei der Frage was ist eine Pflegezusatzversicherung, gibt es verschiedene private Möglichkeiten zu betrachten, die zusätzlich bezüglich der eigenen Pflegebedürftigkeit einen Versicherungsschutz bieten.
Die Pflegetagegeldversicherung greift bei festgestellter Pflegebedürftigkeit ab dem 2. Pflegegrad. Nach diesem Pflegegrad wird ein zuvor vertraglich vereinbarter Geldbetrag ausgezahlt und steht dem Versicherten frei zur Verfügung. Dieser kann für zusätzliche Ergo- und Physiotherapiestunden oder für eine soziale Betreuung in Form von Vorlesestunden oder Spazierfahrten benutzt werden. Eine staatlich geförderte Pflegetagegeldversicherung ist der Pflege-Bahr, dieser garantiert für ältere Menschen ohne Gesundheitsüberprüfung eine Unterstützung ihrer Finanzierungsprobleme für die professionelle Pflege.
Hingegen gleicht die Pflegekostenversicherung die anfallenden Restkosten für die professionelle Pflege aus, die nicht von der gesetzlichen Pflegeversicherung abgedeckt werden. Der Betrag wird ausschließlich für die Kostendeckung der professionellen Pflege eingesetzt und der Versicherungsbeitrag wird auch bei festgestellter Pflegebedürftigkeit weitergezahlt. Bei einer abzusehenden Versorgung durch die Angehörigen ist diese Zusatzversicherung ungeeignet.
Als dritte Zusatzversicherung gibt es die Pflegerentenversicherung, dabei wird abhängig vom Pflegegrad eine monatliche Rente ausgezahlt. Über die Zahlungen kann der Beitragszahler frei verfügen, aber die Rente kann erst ab dem Pflegegrad 2 ausgezahlt werden. Bei einer Kündigung gehen die bereits gezahlten Beiträge nicht verloren und können je nach Vereinbarung ausgezahlt werden bei einer Einstufung in einen Pflegegrad.
Besonders in jungen Jahren ist der Beitrag für eine Pflegezusatzversicherung niedrig, da die Pflegebedürftigkeit noch nicht absehbar ist und lange in die Versicherung eingezahlt werden kann.
Die Beiträge sind abhängig vom Alter des Versicherten, seiner Art der Pflegezusatzversicherung, vom Anbieter und von den bereits bestehenden Grunderkrankungen. Bei der Pflegetagegeldversicherung kann ein Mann mittleren Alters einen Beitrag zwischen 60 und 130 Euro zahlen. Bei allen Versicherungen ist der ausgezahlte Pflegesatz abhängig vom Pflegegrad und eine Beitragsbefreiung ab dem Eintreten der Pflegebedürftigkeit sollte im Vertrag vereinbart werden.
Für wen lohnt sich eine Pflegezusatzversicherung? Beim Abschluss einer Pflegezusatzversicherung sind einige Punkte, die entscheiden über die Art der Versicherung. Wenn bereits ein Vermögen vorhanden ist und die eigene Rente größtenteils für eine Versorgung ausreicht, dann empfiehlt sich eine Zusatzversicherung, die das Vermögen schützt. Es sollte auch über die Form der professionellen Pflege nachgedacht werden, besteht der Anspruch auf ein gehobenes Pflegeheim oder kann der Versicherte auf die Unterstützung durch Angehörige zählen, dann wird eine Pflege zu Hause finanziell deutlich geringer ausfallen.
Bei bereits vorhandenen chronischen Erkrankungen sollte eine Abschätzung über die zu erwartende Einstufung in einen Pflegegrad stattfinden. Eine Pflegezusatzversicherung ist nur sinnvoll, wenn Vermögen in Form von Sparguthaben oder Immobilien besteht und dieses für den Fall der Pflegebedürftigkeit nicht veräußert werden soll. Denn bevor der Staat durch finanzielle Unterstützung hilft, muss das Vermögen aufgebraucht werden, dazu zählen auch Immobilien.
